Wenn man von den KH und Fetten ausgeht, haben wir eine maximale Speichermenge in Form von Glykogen von etwa 2000 kcal. Das reicht für eine intensive Belastung von rund 90 min. Dann sind die 2000 kcal verbrannt.
Auch ein schlanker Athlet hat aber 80.000 kcal an Fett. Wenn ich diesen Tank effizient nutzen kann, habe ich einfach viel mehr Energie die mir zur Verfügung steht. Neben dem limitierten Angebot von KH gibt es dann ein weitere Problem, dass der Magen-Darmtrakt etwa 80gr KH pro Stunde verarbeiten kann. 80gr ergibt etwa 320kcal. Das ist durchschnittlich die maximale Menge die zugeführt werden kann, dass reicht für viele Belastungen nicht aus. Dann bekommt man den sogenannten Hungerast, wo der Blutzuckerspiegel abfällt und man einen drastischen Leistungseinbruch bekommt. Die Grundlagenausdauer, die Fähigkeit lange gleichmäßig im Tempo durchzuhalten, kann deutlich gesteigert werden, wenn mehr Fette genutzt werden.
Das ist unser Ansatz bei SNDC: Durch die Ernährung den Stoffwechsel so steuern, dass ich weniger KH verwende und somit mehr Fette nutzen kann. Gerade bei Prädiabetikerin ist eine Insulinresistenz immer die erste wesentliche Stoffwechselveränderung. Hier reagiert der Körper auf dieses Hormon deutlich reduziert. Dadurch ist die metabolische Flexibilität erheblich verringert. Desto wichtiger ist es, dass der Fettstoffwechsel mehr Energie abdeckt.
Mehr Fettstoffwechsel = bessere metabolische Flexibilität.
Ketose ist grundsätzlich für alle Menschen die Situation wo der Körper mehr Fett zur Energiegewinnung nutzt. Und ein entscheidender Faktor spielt dabei das Insulin. Insulin ist das Steuerungshormon das entscheidet, nimmt der Körper eher Zucker und KH zur Energiegewinnung oder Fette. Immer wenn Zucker oder KH aufgenommen werden, steigt automatisch der Blutzuckerspiegel an und der Körper schüttet Insulin aus. Das Insulin aktiviert die Zellen, Muskelzellen, Organe damit der Zucker aus dem Blut verstoffwechselt werden kann, bzw. verbrannt wird.Wenig Insulin ist das das Zeichen für den Körper, es ist wenig Zucker da. Deswegen aktiviert er den Fettstoffwechsel. In diesem Ablauf des Fettstoffwechsels werden Ketonekörper gebildet und die können dann von den Zellen, ähnlich wie die Glukose, als Energie genutzt werden. Ketose ist also die Situation das vermehrt Fette zur Energiegewinnung genutzt werden.Ketoaszidose ist eine Situation die ursprünglich nur bei Typ-1 Diabetikern auftritt, die kein oder kaum noch Insulin selber produzieren, weil dort eine genetische Erkrankung der Bauchspeicheldrüse vorliegt. Das ist eine Übersäuerung des Organismus. Die Ketone steigen also so stark an, so dass der Körper übersäuert. Das kann eine ernsthafte Situation darstellen. Passiert aber eigentlich nur bei Typ-1 Diabetikern. Typ-2 haben immer noch ein gewisses Maß an Insulin. Das regelt die Ketone noch in so weit, dass diese Situation nicht stattfindet. Die Messung der Ketone gibt Auskunft über den Ketosezustand des Patienten. Bei gesunden Menschen entsteht, bei der Reduzierung der KH, eine sogenannte Ernährungsketose. Über die Ernährung kann ich so meinen Fettstoffwechsel optimieren.
Es werden 2 Arten von Ketonen gebildet:
1. Acetoacetat wird umgewandelt zu Aceton. Wenn man länger fastet hat man dadurch einen sehr schlechten Mundgeruch.
2. ßHB und das sind die Ketone die man im Blut messen kann. Normale Millimolwerte in einer klassischen Ernährung liegen bei 0,1 bis 0,4 mmol. Ernährungsketose erreicht man ab 0,5 bis max. 3 mml. Für Sportler die immer noch Insulin produzieren ist das dann die Obergrenze, da ab da das vorhandene Insulin gegenreguliert. Wenn Sportler zwischen 0,5 bis 1,5 liegen ist das vollkommen ausreichend, um genügend Fett zu verstoffwechseln, aber die Glykogenspeicher sind noch gefüllt genug, um das tägliche Training zu absolvieren. Da die individuelle Ketoneproduktion nicht bei jedem mit gleicher KH Zufuhr ansteigt ist wichtig zu messen und zu überwachen in welchem Ausmaß sich der Stoffwechsel anpasst.